Die beglichene Rechnung ... Köln 2015

Das war er nun, der Lauf, auf den ich hintrainieren wollte; der Kölner Halbmarathon. Der Blog kommt später, da zum einen erst der Urlaub in Köln noch genossen, und zum anderen, das ganze Spektakel Revue passiert werden sollte.

Vorbereitung

Die Vorbereitung war geprägt von Zeitmangel, über den Haufen geworfenem Trainingsplan und vor allem geprägt von Beschwerden an der Achillessehne. Nach dem Esenser Sparkassenlauf musste das Training eingestellt/ reduziert werden, da sich Achilles immer mehr bemerkbar machte. Eine Laufpause brachte auch Besserung, aber kein auskurrieren.

In Anbetracht der Zeit bis Köln wechselte ich dann auf einen Trainingsplan von Steffny; HM in 1:49h. Ein durchaus realistisches Ziel, dass wenn ich den Plan durchgezogen hätte auch besser ausfallen hätte können. Aber auch hier brauchte ich nach dem langen bzw. nach Intervall/ Tempoeinheit immer ein paar Tage Pause. Somit konnte ich schon in der zweiten Woche den Plan ebenfalls ad acta legen. Es sollten aber trotzdem noch ein paar lange Läufe und ein, zwei Intervalle durchgeführt werden... um zumindest ein wenig Form zu konservieren.

Köln - Vortag

Die Anreise erfolgte bereits am Freitag vor dem Lauf. Wir wollten nicht hetzen und genügend Zeit für die Messe haben. Außerdem wollten wir uns noch mit bekannten aus der COM treffen.

Am Samstag wurde vor dem Abholen der Unterlagen zunächst einmal der Start und dann der Zielbereich zu Fuß inspiziert. Hier konnten auch gleich Treffpunkte ausgemacht werden, wo die Holde nach dem Zieleinlauf warten konnte.

Die Veranstalter hatten die Ausgabe der Startunterlagen und die EXPO dieses Jahr von der KölnMesse an einen anderen Ort verlegt... Blöde Idee, und zwar aus mehreren Gründen. Der erste lag an mir, denn ich hatte nicht registriert, dass die EXPO verlegt wurde, und somit machten wir uns zu gegebener Zeit auf den Weg zur KölnMesse... falscher Ort! Zum anderen war die Örtlchkeit dem Ansturm nicht gewachsen. Um überhaupt in die Halle zu kommen bedurfte es Schlange stehen, mit einer Dauer von locker 45 Minuten... Und die Schlange wurde nicht kürzer. Außerdem war die Erreichbarkeit mit Auto/ Öffentlichen sub-optimal.

Wie auch immer, die Unterlagen haben wir bekommen. Doch das viel schönere: Wir hatten ein kleines Mini-COM-Treffen. Familie Weller war zuerst da, danach kamen wir und zum Schluss noch +Regine Wagner und +Mario Schröder. Ein großes "Hallo" und ein freudiges geschnatter begann. Regine hatte sogar Kuchen dabei, der auf der Messe auch gleich verzehrt wurde... Sau-lecker!

Da der Kuchen ja nur ein kleiner Snack war, wollten wir danach noch irgendwo in Köln Essen gehen. Die Wahl fiel auf das Vapiano in Deutz. Diese Idee hatten aber viele an diesem Abend, und so dauerte die Bestellung und Zubereitung des Essens exorbitant lange. Was wir dann aber bekamen, war wirklich lecker.

So ließen wir den Abend ausklingen und verabredeten uns für den nächsten Tag am Morgen zum Start.

Köln - Wettkampf

Um 6:00 Uhr klingelte der Wecker... eindeutig zu früh, aber was will man machen, wenn der Start um 8:30 Uhr erfolgt und man ein kleines Frühstück inkl. Kaffee benötigt. Während die Holde duschte, blieb ich noch ein wenig liegen. Danach aufstehen, anziehen und runter zum Frühstück. Erstaunlich, wieviele Läufer in dem Hotel übernachtet haben. Um viertel vor 7 war der Frühstücksraum voll.

Nach dem Frühstück die Sportklamotten angezogen, die am Vorabend bereits bereit gelegt wurden, Schuhe an die Füße, Startnummer befestigt und den Fleece angezogen, waren es draußen noch kühle 9°C. In den Beutel vom KölnMarathon kamen Klamotten zum wechseln und ein Handtuch. Duschen selbst wollte ich dann im Hotel.

Das Hotel war glücklicherweise nur 10 Minuten vom Start entfernt, so dass man gemütlich hinlaufen konnte. Am Start angekommen haben wir auch direkt Markus Weller getroffen. Nach kurzem Plausch ging es ans aufwärmen. Da Markus und ich unterschiedliche Startblöcke hatten, trennten sich hier nun unsere Wege. Zuvor brachte ich aber den Beutel noch zur Abgabe, damit ich nach dem Lauf mich umziehen konnte.

 
 


Ich verabschiedete mich noch von meiner Holden und begab mich in meinen Startblock. Pünktlich um halb 9 fiel der Startschuss, doch dass war nicht für mich, sondern für den roten Block. Dadurch, dass ich meinen letzten, zählbaren HM vor über 5 Jahren gelaufen bin, hat die damalige Bestzeit nicht mehr gezählt und ich wurde daher in den letzten, den grünen Block einsortiert. Das bedeutete für mich. Hinten starten und nach vorne durchwurschteln.


Nach dem Start ging es zunächst über die Deutzer Brücke, also direkt einen Anstieg hoch. Und da hier noch alle frisch, munter und motiviert waren, klappte das "vorbeisprinten" nicht so, wie zu einem späteren Zeitpunkt. Doch es war genügend Platz, so dass ein Überholen möglich war. Die Brücke runter wurde natürlich von allen beschleunigt und sicher sind dann einige zu schnell gewesen. Ich selbst schaute wohlweislich auf meine Suunto und musste mich zügeln, sonst wäre ein Sub-5er Tempo angeschlagen worden. Mein Marschtempo sollte jedoch ein 5'15er sein.

Vorbei am Neumarkt (zum ersten Mal) und Rudolfsplatz (ebenfalls zum ersten Mal) ging es weiter Richtung Uni und Sülz. Zwischen km 3 und 4 hörte ich eine Stimme die "Laß' krachen Tobi" [sinngemäß]. Ich hatte unwissentlich Markus überholt. Ihm ebenfalls viel Erfolg gewünscht und ich trabte meinen Stiefel weiter. Bei km 5,xx galt es an der Uni Köln eine Unterführung zu durchlaufen. Schön abwärts und dann direkt wieder hoch auf das Niveau von vorher. Das war nun meine Gelegenheit und ich konnte mein Tempo schön "hoch" halten und somit wieder einige Überholen.

Die Strecke machte hier eine Schleife, so dass ich 4 km später noch einmal diese Unterführung passieren durfte, inkl. Bergauf-Beschleunigen. In der Zwischenzeit ging es durch Sülz, einem Stadtteil, der den Straßen nach ganz sympathisch erscheint. witzigerweise hat eine Familie einen Campingtisch am Straßenrand aufgestellt und dort gefrühstückt. Schön mit Brötchen und Kaffee.

Nach der Uni ging es weiter Richtung Lindenthal und bei km knapp 10 nahm ich mir das erste mal einen Becher an der Verpflegungsstelle. Jedoch nicht zum trinken, sondern zum Mund ausspülen. Stilles bzw. Leitungswasser, besonders wenn es kalt ist, verträgt mein Magen nicht. Auf der Achener Str. ging es weiter Richtung Rudolfsplatz (zum zweiten Mal). Und wie immer ist hier die Stimmung grandios. Viel Publikum, viel Begeisterung und viel Applaus. Auf dem Weg hierhin gab es auch verschiedene Trommel-Gruppen, wovon eine eine Gruppe mit japanischen Trommeln war (ich glaube, es war hier). Diese Art des Trommelns ist so eindringlich, intensiv, aufputschend, was nach der Hälfte der Strecke richig gut tat.

Die nächste Schleife ging Richtung Ehrenfeld. Ein möglicher Treffpunkt mit der Holden war bei km 13 auf dem Kaiser-Wilhelm-Ring, da auf der anderen Straßenseite der km 18,5 war. Konnte man hier ohne viel Aufwand 2x die LäuferInnen sehen. Diverse Rechts- und Links-Kurven später ging es wieder auf den Kaiser-Wilhelm-Ring. Mit der Holden hatte ich ausgemacht, dass ich "ausschließlich" auf der linken Seite laufe, was ich auch tat. Allerdings was die Holde nicht zu sehen. Auch nicht, als es zum dritten Mal Richtung Rudolfsplatz ging.

Die Stimmung war noch immer gealtig hier. Anfeuerung allenthalben. Die Kurve Richtung Neumarkt (zum zweiten) und dort sah ich dann auf der rechten Straßenseite meine Holde aufgeregt winken und Photos machen. Auch wenn es kurz vor dem Ziel, bei km 19,5 war, war es sehr passend. Im Rucksack steckte eine Wasserflasche, die ich mir nahm und trank. Es war nötig, denn auch bei der Verpflegung bei km 16,5 habe ich das angebotene Wasser nur genutzt, um mir den Mund auszuspülen. Zu spät hatte ich registriert, dass es auch Dextro-Energen als Getränk gab.


Aufmunternde Worte, einen Kuss, eine Umarmung und ich musste die lezten beiden km in Angriff nehmen. Nach dem Stehenbleiben fiel das weiterlaufen echt schwer. Die Waden zwickten schon, und auch Achilles meldete sich leicht. Wieder auf das Tempo zu kommen fiel nicht leicht. Mein Tempo selbst hatte sich im Laufe der km vom 5'15 auf 5'25 verlangsamt. Mein fehlendes Training machte sich seit einigen km bemerkbar. Weiter ging es. Durch die Hohe Straße zur Domplatte, links ab und durch das Ziel in der Komödienstraße. Die letzten Meter waren gesäumt von Publikum und doch hatte man genügend Platz zum Laufen; so soll es sein und so macht es Spaß!

Im Ziel die Zeit angehalten; auf der Ziel-Uhr stand 2:12'xx, aber das war die Zeit seit dem Start des roten Blockes. Auf die Uhr konnte ich noch nicht blicken, ich wollte zuerst was zu trinken und knabbern haben. So lief ich langsam vom Ziel weiter, um zu den Verpflegungsständen zu kommen; sie waren alle Straße-abwärts links und rechts aufgestellt worden. Doch zuvor gab es für jeden eine Medaille. Gleich am ersten Verpflegungsstand gab es Cola; wunderbar... Zucker... 2 Becher geschnappt und weiter. Mir entgegen kam eine der HelferInnen mit einem Bottich mit Apfelschnitzen... super, immer her damit. Und ein Stück weiter gab es Dextro-Energen Liquid.... Auch das nahm ich dankend an. An weiteren Ständen gabe es Power-Riegel, Joghurt, Würstchen und vieles mehr, doch das war dann nichts mehr, was ich wollte. Flüssigkeit und Zucker, mein Hauptbedürfnis nach dem Ziel.

Am Ende der Verpflegungsstraße gab es dann eine Schleuse, durch die alle Läufer durch mussten. Ein Engpass, durch den immer nur ein, zwei Leute gleichzeitig kamen. Die Veranstalter wollten so wohl verhindern, dass Zuschauer "eindringen" konnten. Dahinter war es aber nicht weniger eng, da dort neben den Läufern nun auch die Bekannten und Verwandten standen. Blöd, dass man hier durch musste, um an die Kleiderbeutel zu kommen. Nachdem auch dieses Hindernis genommen wurde und ich meinen Beutel hatte, konnte ich mich erstmal trocken rubbeln und ein anderes Oberteil anziehen.

Nächste Etappe: Meine Holde am vereinbarten Treffpunkt treffen. So machte ich mich wieder auf den Weg, vorbei an der Schleuse und in der Nähe des Neumarktes traf ich sie dann... meine Holde. Danach ging es zusammen auf den Neumarkt, um die Medaille mit der Zeit gravieren zu lassen. Nachdem einige Telefonate geführt wurden, ob wir uns hier noch mit Markus und Regine treffen wollten (Markus war groggy und wollte ins Hotel, Regine war noch unterwegs) ging es dann auch für uns wieder ins Hotel zum Duschen und ausruhen.

Am Nachmittag, nachdem auch Regine im Ziel war (sie ist den Marathon gelaufen) und geduscht hat, haben wir uns mit ihr und Mario zum Tagesausklang beim Mexikaner in Deutz getroffen. Leider hatte sich Regine bei ca. km 32 verletzt, doch trotzdem hat sie sich noch ins Ziel gequält... Tapferes Mädchen! Und gute Besserung Dir!

Köln - Ergebnis

Wie war denn nun das Ergebnis? Zusammengefasst präsentierte sich Der Lauf folgendermaßen:

  • Halbmarathon Köln: 21,1 km (21,4 auf Uhr)
  • Zeit: 1:54'32 h (offiziell)
  • Tempo: Ø 5'21/km // max. 3'46/km (am Ziel)
  • HF: Ø 170 bpm // max. 188 bpm (85 %/ 94 %)
  • Schuhe Mizuno Sayonara
Platzierung gesamt und in der AK ergaben folgendes:
  • Gesamt: 3701. (von 10712)
  • Männer: 3025. (von 6555)
  • AK (40): 412. (von 857)
 
So ganz ohne bzw. mit kaum Training bin ich mit dem Ergebnis voll zufrieden!
Ergebnisse bei Movescount und Strava.
Bei Strava konnte ich noch einige Bestzeiten herauslesen:

Resumé

Das war er nun, das Ziel, das ich Anfang des Jahres gefasst hatte. Eigentlich zusammen mit meiner Holden, doch leider konnte sie nicht mitlaufen. Aber das wird nachgeholt! 
Nun wird zunächst die Achillessehne auskuriert. Danach wird gesehen, wie ich weiter mach mit dem Laufen. Aber nichts desto trotz, es wird an dieser Stelle berichtet werden.

Es wurden noch keine Kommentare verfasst, sei der erste!